Rektusdiastase
Eine Rectusdiastase bezeichnet die Trennung der geraden Bauchmuskeln, die während der Schwangerschaft auftritt. Diese Veränderung wird durch den zunehmenden Druck auf die Bauchdecke durch die wachsende Gebärmutter sowie durch die hormonellen Veränderungen im Körper verursacht. Je nach eigener körperlicher Veranlagung und nach Größe und Anzahl der Kinder tritt diese mehr oder weniger ausgeprägt auf.

Welche Folgen hat eine unbehandelte Rektusdiastase?
Eine unbehandelte Rectusdiastase kann verschiedene körperliche Folgen mit sich bringen, die die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen können. Diese Trennung der Bauchmuskeln führt zu einer schwachen Rumpfstabilität mir allen dauraus entstehenden Beschwerden wie z.B. Verdauungsbeschwerden oder Rückenschmerzen. Auch im Hinblick auf die Ästhetik ist es vielen Frauen ein Anliegen präventiv in der Schwangerschaft und kurativ im Wochenbett eine Rectusdiastase zeitnah zu behandeln.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten für die Rectusdiastase, die sowohl konservative als auch operative Ansätze umfassen. Zu den konservativen Methoden zählen physiotherapeutische Übungen, die darauf abzielen, die Bauchmuskulatur zu stärken und die Stabilität des Rumpfes zu verbessern. Auch eine operative Korrektur kann in Betracht gezogen werden, um Muskulatur wieder an ihre ursprüngliche Position zu bringen. Die meisten Behandlungsansätze beginnen nach Abschluss des Wochenbettes. Also frühestens 8 Wochen nach der Entbindung.
Wie behandle ich eine Rektusdiastase?
Als Hebamme mit einer zusätzlichen Ausbildung in traditioneller Hebammenkunst arbeite ich eher in der Prophylaxe als in der Behandlung. Eine prophylaktische Herangehensweise ist entscheidend, um der Entstehung einer ausgeprägten Rectusdiastase entgegenzuwirken. Dies bedeutet, dass ich schon in der Schwangerschaft über eine körperliche Untersuchung die Konstitution der Schwangeren erfasse. Durch konservative, maßgeschneiderte Behandlungsansätze wie Bauchstützen und entsprechenden körperlichen Übungen kann die Überdehnung der Bauchmuskeln, aber auch der Haut und des Bindegewebes eingeschränkt werden. Direkt nach der Geburt wird über das Wickeln des Bauches und durch eine zum Wochenbettstag und zur Konstitution der Frau passende Wochenbettgymnastik die Rückbildung der Rectusdiastase unterstützt. Erfahrungsgemäß ist mit Abschluss des Wochenbetts die Rectusdiastase wieder geschlossen. Parallel dazu massiere ich vor Anlage der Bauchbinde den Bauch. Als schöner Nebeneffekt werden so auch oft Dehnungsstreifen in ihrer Ausprägung deutlich reduziert. Die Behandlung ist auch und gerade für Mehrgebärende geeignet. Selbst wenn die Rectusdiastase aus der vorherigen Schwangerschaft noch besteht.
Gibt es Risiken bei der Behandlung?
Jede Therapie kann Nebenwirkungen oder Komplikationen hervorrufen. Meine Maßnahmen zur Behandlung der Rectusdiastase sind im Vergleich zu den lebenslangen Folgen einer unbehandelten Rectusdiastase oder zu einem operativen Eingriff minimal. Dennoch kann auch das erstmal so simpel anmutende Wickeln des Bauches Nebenwirkungen wie z.B. eine zusätzliche Belastung auf den Beckenboden haben. Insbesondere der Einsatz von medizinischen Maßnahmen im Sinne eines nicht ganzheitlichen Ansatzes wirkt selten langfristig und haben mehr Nebenwirkungen. Das unreflektierte Umbinden eines Bauchgurtes vorallem im Wochenbett wie es gerade wieder "in Mode" kommt, birgt etliche Gefahren und Nebenwirkungen wie z.B. eines Gebärmuttervorfalls. Ich kann nur dringend davon abraten diese Bauchgurte ohne professionelle Begleitung anzulegen. Aus diesem Grund erhebe ich immer erst und auch fortlaufend einen körperlichen Status und verbinde die Wickel mit gymnastischen Übungen. So werden Nebenwirkungen auf ein Minimum reduziert und die erfolgreiche Behandlung maximiert.
Was kostet die Behandlung?
Als Hebamme in der Schwangerenvorsorge und der Wochenbettbetreuung behandle ich die Rectusdiastase bei Frauen in meiner Betreuung mit. Sie ist Teil meiner Hebammenarbeit und wird somit von den Krankenkassen getragen. Ich biete diese Behandlung auch für Frauen an, die bei einer Kollegin in Betreuung sind. Hier ist die Absprache mit der entsprechenden Kollegin wichtig. Meistens reicht das Kontingent der Kassenleistung aus, so dass Ihre Hebamme und ich parallel bei der Kasse abrechnen können. Sollte das nicht der Fall sein, muss meine Leistung privat getragen werden. Ich stelle dafür eine Rechnung nach der Hebammenvergütungsvereinbarung. Für eine genauere Einschätzung der Behandlungsmöglichkeiten und der evtl. entstehenden Kosten nehmen Sie einfach Kontakt zu mir auf.