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Was erwartet mich im Wochenbett und wie kann ich mich am besten darauf vorbereiten?

Autorenbild: Stephanie CroneStephanie Crone

Aktualisiert: 28. Jan.

Das Wochenbett ist die erste Zeit nach der Geburt des Kindes. Um genau zu sein, der Geburt des Mutterkuchens. Sobald dieser geboren ist und damit die Geburt abgeschlossen ist, beginnt die aufregende Zeit des Wochenbetts. Gern auch liebevoll als Babyflitterwochen bezeichnet. Sie ist die Zeit, in der ihr eurer Kind kennenlernt. Nur weil man Eltern geworden ist, weiß man nicht per se wie das eigene Kind „tickt“, was es braucht, was es gerade anzeigt und kann seine Kommunikationsversuche sofort richtig einordnen. In diesen ersten Lebenswochen ist es also gut, wenn ihr euch die Zeit nehmt, es kennenzulernen und euch in die neue Rolle als Eltern einzufinden.

Es ist aber auch die Zeit, in der sich der Körper der Frau wieder „auf nicht mehr schwanger“ einstellt und sich von der Geburt erholen muss. Deswegen heißt diese Zeit auch WochenBETT.

Nicht WochenSpaziergang, WochenHaushaltstage, WochenAllesIstSofortWiederWieVorher. Denn erholen kann man sich am besten im Bett. Auch wenn Frau wegen einer Geburt nicht krank ist, sind die körperlichen Veränderungen tiefgreifend. Einige kurze Beispiele: die Gebärmutter bildet sich von ca. 1500g zurück auf ca. 50g, der Blutkreislauf zum Kind fällt weg, die Schwangerschaftshormone fallen rapide, stattdessen werden Hormone zur Milchbildung freigesetzt. Das und noch mehr führt dazu, dass sie nach der Geburt ausreichend Erholung benötigt. Ist das nicht der Fall, kann die Frau letztendlich doch noch an Schwangerschaft und Geburt (bzw. der fehlenden Regeneration) erkranken. Ein Leitsatz von vielen Hebammen im Wochenbett ist deswegen: eine Woche Bett, eine Woche Sofa, eine Woche Sessel.

Entsprechend ist an eine Vorbereitung für diese Zeit zu denken. Wenn ihr also damit rechnen müsst, dass Frau mindestens 3 Wochen eine Auszeit hat und zudem noch ein kleiner (ohne Frage sehr niedlicher) Pflegefall neu bei euch einzieht, dann fällt vielleicht schon auf an was gedacht werden muss. Z.B. wer sorgt für die Verpflegung (Gedanken über den Einkauf machen, einkaufen, kochen, wieder aufräumen), wer sorgt für den Haushalt (Wäsche waschen- Babys verursachen erstaunlich viel Wäsche, Staubsaugen, Betten mal frisch beziehen- Frauen schwitzen im Wochenbett sehr), wer trägt das unruhige Baby durch die Wohnung oder führt es mal an die frische Luft aus, wer besorgt, wenn benötigt, Rezept beim Kinderarzt und Milchpumpe aus der Apotheke etc.? Kann und will das alles der Partner leisten? Er ist schließlich auch gerade Vater geworden und möchte auch ganz in Ruhe sein Baby kennenlernen. Also schaut, was vielleicht schon erledigt sein kann: Anträge für Elterngeld und Co. so weit wie möglich fertig stellen, vorkochen und einfrieren und unbedingt wohlwollende Familienmitglieder/Freunde einspannen. Die meisten sind dankbar für einen klaren Wunsch. Statt noch einen Strampler in Gr. 62 vielleicht ein Mittagessen mit frei Haus Lieferung wünschen. Oder einkaufen schicken. Plant lieber erstmal so als würdet ihr für 3 Wochen komplett ausfallen. Falls es nicht euer erstes Kind ist: Wer kann das große Kind in Kita oder Schule bringen? Wer hat am Nachmittag Zeit und Nerv für Kindertaxifahrten zu diversen Freizeitaktivitäten, für Hausaufgaben oder zum Bauklötze stapeln?

Überlegt euch gut, welche Termine wirklich zwingend nötig sind. Wie wichtig sind euch z.B. professionelle Fotos des Babys in den ersten Wochen? Wollt ihr euch dafür wirklich übernächtigt, schwitzend, blutend, stillend stundenlang beim Fotografen hinsetzen?  Babys sind auch mit 6 Wochen oder 12 Wochen unglaublich süß… Und meistens fühlen sich die Eltern dann auch wieder vorzeigbar und können mit auf das Foto. Habt ihr eine Fotografin, die nach Hause kommt, die Zeit mitbringt, die geduldig wartet, wenn ihr erst noch stillen wollt und hat sie ein Gespür, wenn es einfach reicht? Dann kann das eine Alternative sein. Schaut unbedingt, was euch gut tut! Generell mit Besuch übrigens. Klar wollen alle den neuen Erdenbürger begrüßen und ihr wollt ihn stolz zeigen. Gern. Schaut auch hier, was und wer euch gut tut. Mein Leitsatz: Besuch, bei dem du das Gefühl hast, du musst geschminkt sein, die Wohnung aufgeräumt haben und Kaffee kochen, kannst du nicht gebrauchen. Besuch, der Mittagessen mitbringt, die Bügelwäsche mitnimmt und keine Erwartung an dich richtet, ist genau der richtige.

Ihr dürft und müsst auf euch achten, ihr dürft frei von eurem Umfeld machen, ihr dürft Babyflitterwochen als kleine neue Familie machen.


Mutter mit neugebornen Baby

Vielleicht hat euch dieser kleine Ausflug ins Wochenbett weitergeholfen. Zum Abschluss noch ein kurze Einkaufsliste:

Vorlagen (Binden), die angenehm auf der Haut sind. Seid ihr die ersten 3 Tage in der Klinik benötigt ihr für zu Hause keine außergewöhnlich großen Vorlagen mehr. Der Wochenfluss ist von der Stärke dann vergleichbar mit euer Regelblutung. Geht ihr zeitiger nach Hause sind größere Vorlagen sinnvoll. Achtet auf angenehme Unterwäsche. D.h. unbedingt einen Naturstoff (Baumwolle) wählen und einen bequemen Schnitt. Wer sonst Menstruationshöschen verwendet, kann das gern auch in dieser Zeit tun. Bitte keine Tampons oder Cups im Wochenbett verwenden!

Eine kleine Wasserflasche oder Kanne zum Abspülen des Intimbereichs nach jedem Toilettengang in den ersten Tagen nach der Geburt. Wer ein Bidet hat, braucht das nicht. Wer gern etwas speziell für das Wochenbett haben möchte, kann sich eine Intimdusche kaufen. Das Kännchen tut es aber auch. Ihr spart Geld und Plastikmüll.

Länger ist die allgemeine Einkaufsliste für das Wochenbett aus meiner Sicht nicht. Jede Hebamme arbeitet ein wenig anders und wird in einem Gespräch vor der Geburt mit euch besprechen, ob ihr ganz konkret etwas zusätzliches kaufen müsst.


Ich wünsche euch wunderbare, erholsame und friedliche Babyflitterwochen.



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Praxis für Frauengesundheit

Stephanie Crone, MSc

Hebamme

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