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Wie wird der voraussichtliche Geburtstermin berechnet?

Autorenbild: Stephanie CroneStephanie Crone

Aktualisiert: 7. März

positiver Schwangerschaftstest

Nur ca. 4% aller Kinder kommen auf dem errechneten Geburtstermin zur Welt.

Der überwiegende Teil der Kinder erblickt das Licht der Welt +/-14 Tage um den Termin herum. Der errechnete Termin (ET) ist also eher zur Bestimmung der Schwangerschaftswoche interessant. Um damit den Geburtstag vorauszusagen, ist er ungeeignet.


Im Zeitalter des Ultraschalls lässt sich der ET in der frühen Schwangerschaft „ermessen“. Embryos wachsen in den ersten Wochen relativ gleich schnell. Daher lässt sich an der ausgemessenen Größe das Alter des Embryos errechnen und damit auch der ET. Die Genauigkeit hängt bei dieser Methode zum einen an der Qualität des Ultraschallgerätes und zum anderen an der Übung und Erfahrung des Untersuchers. Man kann sich gut vorstellen was 5mm falsch ausgemessene Länge ausmachen, wenn ein Embryo von 8 Wochen eine durchschnittliche Länge von 15mm hat und in der 10. Woche 23mm lang ist. Eine Abweichung von 5mm kann also im errechneten Termin fast 2 Wochen ausmachen.


In meinem Alltag als Hebamme bemerke ich immer wieder, dass bei der Terminbestimmung wenig Wert auf die Erfragung des vorangegangenen Zyklus gelegt wird. Vor der Möglichkeit des Ultraschalls wurde der ET anhand der Zyklusanamnese (Befragung/ Erfassung des Menstruationszyklus) eingegrenzt. Offenbar hat die Möglichkeiten der Ultraschalltechnik die Anamnese verdrängt.

Ich habe nur noch ausgesprochen selten einen Mutterpass in der Hand bei dem die dafür vorgesehene Spalte ausgefüllt ist. Auch spiegeln mir die Frauen wider, dass ich sie das erste Mal in ihrer Schwangerschaft danach frage. Es wird teilweise noch nach der letzten Regelblutung gefragt. Mehr Fragen zum Zyklus bekommen die Frauen selten gestellt.

Zur Zyklusanamnese gehört aber auch, in welchem Abstand und mit welcher Stärke und Dauer die vorangegangenen Zyklusblutungen waren. Hier ist mindestens das letzte halbe Jahr vor der Schwangerschaft interessant.

So kann bei einem ständig verlängerten Zyklus davon ausgegangen werden, dass der Termin eher nach hinten korrigiert werden muss. Auch können Zyklusstörungen (also z.B. ein unregelmäßiger Zyklus) ein Hinweis auf gestörte körperliche Abläufe oder mentaler Stress sein. Diese Probleme sind mit der Schwangerschaft selten gelöst und können sich sogar in der Schwangerschaft verstärken. Im Hinblick auf den Schutz des ungestörten Schwangerschaftsablaufs nicht uninteressant. Aber das ist schon das nächste Thema.


In Hinblick auf die Terminerrechnung finde es sehr schade, dass nicht beide Methoden kombiniert gedacht werden. Falls bekannt kann auch der Tag an dem Frau schwanger geworden ist in die Rechnung miteinbezogen werden. Wenn nun noch der Schwangerschaftsverlauf einberechnet werden würde, könnte vielleicht manchen Frauen eine Unter- oder Überversorgung um den ET herum inklusive unnötiger oder verpasster Geburtseinleitungen erspart werden.

 
 
 

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Praxis für Frauengesundheit

Stephanie Crone, MSc

Hebamme

Holzenhufen 2

04924 Bad Liebenwerda

Tel.: 0152 341 534 72

Mail: info@hebamme-crone.de

©2025 Stephanie Crone

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