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Welche Gebärposition ist die beste?

Autorenbild: Stephanie CroneStephanie Crone
Frau unter der Geburt in der Gebärwanne

Ich behaupte mal, alle Schwangeren machen sich vor der Geburt Gedanken darum wie es am besten ist, sein Kind auf die Welt zu bringen. Es schwingen u.a. Gedanken mit wie:

Wie sollte die Geburt sein, damit das Baby gesund und schonend das Licht der Welt erblickt? Welche Entbindungsmöglichkeit ist die schmerzärmste? Wie habe ich möglichst eine schnelle Geburt mit wenigen besser noch gar keinen Verletzungen? Alles berechtigte Fragen und Gedanken. Früher oder später tauchen dann solche Schlagwörter wie Wannengeburt, Hockergeburt, sanfte Geburt und aufrechte Geburt auf. Und im Anschluss sagen dann Frauen z.B. zu mir: „Die Wannengeburt soll ja die beste Geburt sein. Oder auf dem Hocker. Das geht am schnellsten, wegen der Schwerkraft und im Wasser hat man nicht so starke Schmerzen und weniger Verletzungen.“ Was ist dran an diesen Aussagen? Ist die Wannengeburt die beste Geburt? Ist man mit einer aufrechten Geburt schneller? Und ist schneller per se besser?

Grundsätzlich ist inzwischen bekannt, dass Frauen weniger Schmerzmittel benötigen, wenn sie 1:1 betreut werden. Das bedeutet also, die Hebamme muss sich nicht noch um eine (oder mehr) weitere Frauen im Kreißsaal kümmern. Auch bekannt ist, dass es sich positiv auf das Erleben der Geburt (und damit auch wieder auf die Höhe der Medikamentengabe) auswirkt, wenn die Frau an ihrem Erleben der Geburt und den Umgang mit diesen besonderen Zustand durch Selbstbestimmung Einfluss hat. Und wenn man ganz ehrlich ist: erstaunlich, dass es dafür erst Studien braucht. Am Ende ist es doch mit allen unbekannten, neuen Herausforderungen so: Hast du eine gewisse Selbstbestimmung in dieser unbekannten Situation und bist du nicht allem hilflos ausgeliefert, kannst du mit der Situation auch besser umgehen. Lange Rede kurzer Sinn: Hast du eine Hebamme um dich, die auf deine Bedürfnisse eingeht, wird sich das positiv auf dein Erleben und den Geburtsverlauf auswirken. Das kann dann die Wassergeburt sein oder der Hocker oder vielleicht auch das Bett.

Schön ist es, wenn du dir vorab um die Geburt Gedanken machst. Was du dir vorstellen könntest und was dir Angst oder Unbehagen macht. Und das dann mit der Hebamme bzw. dem Klinikpersonal besprichst. So kann am besten auf deine Wünsche eingegangen werden. Trotzdem kann es sich unter der Geburt ergeben, dass das zuvor Geplante doch nicht das Richtige für dich ist. Zeigt sich unter der Geburt z.B. ein sehr schneller Geburtsverlauf kann es notwendig werden, die Schwerkraft durch Hinlegen auszubremsen. Schließlich soll das Kind nicht nur schnell, sondern auch schonend für Mutter und Kind geboren werden. In so einem Fall kann es für das Dammgewebe besser sein, wenn die Schwerkraft die Geburt nicht noch mehr beschleunigt und das Gewebe der Mutter damit unnötig belastet.

Nicht die von dir präferierte Gebärposition ist also der Schlüssel zu einem guten Geburtserlebnis. Eine menschlich zugewandte und kompetente Betreuung in einer ruhigen Umgebung ist die Lösung. Such dir deinen Geburtsort danach aus: Wo werde ich bzw. werden wir als Paar mit unseren Wünschen ernst genommen? Wo wird man uns aber auch fachlich ehrlich beraten, wenn unsere Wünsche einer gesunden Geburt entgegen stehen? Ohne die Angstkarte zu ziehen, sondern auf Augenhöhe kommuniziert.

Dafür meldet ihr euch im dritten Trimenon bei der Klinik eurer Wahl an (genauere Informationen zum organisatorischen Ablauf findet man immer auf der entsprechenden Klinikseite) und besprecht die euch wichtigen Punkte (Stichwort Geburtsplan). Tragt ihr euch mit dem Gedanken einer Haus- oder Geburtshausgeburt meldet euch frühzeitig (gern im ersten Trimenon) bei der entsprechenden Hebamme an.

Von Alleingeburten kann ich in diesem Zusammenhang aus fachlicher Sicht nur dringend abraten. Es ist richtig, dass eine unangenehme Atmosphäre eine Geburt empfindlich stören kann. Und dazu kann auch die „falsche“ Fachperson gehören. Einfach weil man menschlich nicht zusammen passt. Dann sucht lieber weiter nach der richtigen Fachperson als euch allein auf diesen Weg zu machen. Das ist eure Gesundheit und die eures Kindes allemal wert!

Wollt ihr euch aus erster Hand mit dem Thema Geburt beschäftigen, lege ich euch einen Geburtsvorbereitungskurs ans Herz. Ihr findet dazu schon einige Informationen in meinem Blog oder auch unter www.stephaniecrone.de/veranstaltungen


Alles Liebe für euch!

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Praxis für Frauengesundheit

Stephanie Crone, MSc

Hebamme

Holzenhufen 2

04924 Bad Liebenwerda

Tel.: 0152 341 534 72

Mail: info@hebamme-crone.de

©2025 Stephanie Crone

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